Saskia Niehaus

Ich habe mich im meinem Stadthausstudio sehr bald gut zu Hause gefühlt. Es war mein Refugium nach meist intensiven Streifzügen in der Gegend. Da war viel Raum und ein prima Blick rundherum aus den Fenstern .

In Lichtenberg selbst fühlte ich mich fremder, als beispielsweise bei einem Aufenthalt in Rom im vergangenen Jahr. Das war aufregend und eine sehr gute Voraussetzung zum unbelasteten Schauen und Zeichnen. Das Viertel ( der Kiez) ist so sehr vielseitig. Es gibt heruntergekommene  und sehr gut instandgesetzte, lebendig erscheinende Plattenbausiedlungen. Dazwischen viel Grünfläche, sowohl wilde Brachen, als auch die unterschiedlichst gestalteten Sitzgelegenheiten, höchst Menschen/Zeichnerinfreundlich.

Ins Auge gefallen sind mir noch die vielen Skulpturen, Hunde, Strommasten, Sozialeinrichtungen, Fotobäume…. Trabrennbahn, Zentralfriedhof und Tierpark waren großzügige, erholsame und besondere Orte für mich.

Das Lebenstempo der Bewohner von Lichtenberg wirkte für mich etwas ruhiger und bedächtiger als im „übrigen“ Berlin.

 

 

September, 2011