Lichtenberg Studios November 2014
Lange Nacht der Bilder
6. November 2014 (18 – 22 Uhr)
Cafe
DisSonata Installation von Evgenija Wassilew
Das Gehäuse eines Lautsprechers wird von lebenden Grillen bewohnt: eine Tageslampe regelt die Temperatur, Naturelemente mischen sich mit seinen elektronischen Innereien. Ein Mikrofon verstärkt das Zirpen der Insekten und leitet die Klänge in einen Harmonizer (Intelligent Pitchshifter), welcher die Laute der Insekten in Echtzeit digitalisiert und mit allen empfangenen Klängen harmonisiert. Das so mit einem Musikspiel oder den ihm umgebenen Geräuschen interagierende Zirpen wird durch Hochtöner am Boden wiedergegeben. Die “lebenden” Lautsprecher werden ortsspezifisch konzipiert und je nach akustischer Situation im Raum mit einer ausgewählten Grillenart in Korrespondenz zueinander gesetzt.
19 Uhr Lecture von Max Sudhues über seine künstlerische Arbeit:
Das Ausloten von Räumen und Umgebungen, von menschlichen (und vom Menschen geschaffenen) Innen- und Außenwelten, Allegorien einer sich blitzschnell vom poetischen ins bedrohliche wandelnden Natur sowie der vage, kaum zu beschreibende Bereich zwischen Traum und Alptraum stehen im Mittelpunkt der Arbeit von Max Sudhues (geb. 1977, lebt und arbeitet in Berlin).
Max Sudhues beschäftigt die Zusammenführung von Fotografien, Video,- Dia,- und Lichtprojektionen mit Alltagsobjekten in oft raum- und ortsbezogenen Installationen. In diesen Installationen, aber auch in Einkanalvideoloops und fotografischen Arbeiten, behält jedes Element seine eigene Funktion, aber ist gleichzeitig ausnahmslos mit einer manchmal bizarren, erzählerischen und komplexen imaginativen Welt verbunden.
Hinter einem als sicher und vertraut empfundenen alltäglichen Vordergrund sucht Max Sudhues nach Momenten von Fremdheit, Verfremdung und Konfusion, nach Erscheinungen, die eine normale Wahrnehmung aufbrechen können.
In der Tradition der Collage entwirft er allegorische, manchmal bewegte Bildwelten, die, obwohl der Mensch nicht anwesend ist, doch immer auf ihn, sein Handeln und seine Maßstäbe im Spannungsfeld zwischen Emotion, Technik, Architektur und Natur verweisen.
21 Uhr Performance Evgenija Wassilew und Max Sudhues
Lichtenberg Studios: Leo de Munk
Der Maler Leo de Munk, 1955 in in Beverwijk (Niederlande) geboren, zeigt seine Malerei anhand einiger Beispiele und läd die Besuche gern zu einer Tasse Tee ein. Die Farbigkeit seiner Malerei auf unterschiedlichen gefundenen Untergründen, zum Teil gemischt mit dekorativen Elementen des Konsums (Tüten, Verpackungen, Folien etc.), evoziert zum Teil farbige Verwirrund aber vor allem Bewunderung ob dieser Fülle von Pop.
7. November 2014 (18 – 24 Uhr)
Cafe:
Getränke und Gespräche mit und über Kunst
19 Uhr Filmvorführung
Der Filmkurator Michael Freerix hat für diesen Abend den Film „Thames-Film“ (GB 1986, 66 min.) ausgewählt:
Dieser Film folgt dem Verlauf der Themse, gefilmt von einem Boot aus. Atmosphärisch f olgt er dabei dem Gedicht ‚Four Quartets‘ von T. S. Eliot, das auf der Tonspur zu hören ist. Darin beschreibt Eliot den Fluss als ‚mächtigen, braunen Gott‘. Ungewöhnlich an diesem Film ist, wie Aufnahmen der Uferlandschaft mit Gemälden von historischen Ansichten dieser Orte verwoben werden, so das die Menschengeschichte dieses Flusses zum Thema wird.
Lichtenberg Studios: Leo de Munk