Hans HS Winkler

Im Juli teilten sich Nicolás Leong und Hans HS Winkler durch virtuelle Kooperationen das Studio in Lichtenberg.

Ihr gemeinsames Interesse gilt vorrangig den „sozialistischen“ Spuren des Bezirks, die sich sowohl im Alltagsleben und auf der Straße, als auch in Archiven zeigen und das Verhältnis DDR-Kuba und Vietnam reflektieren.

Die größte vietnamesische Gemeinde in Deutschland befindet sich derzeit in Lichtenberg.

„Als die DDR Geschichte wurde, waren die Vietnamesen mit rund 60.000 Menschen die größte Gruppe von Ausländern im ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat. Bereits Mitte der 1950er-Jahre nahm die DDR im Rahmen von Solidaritätsprogrammen Vietnamesen auf. Der Höhepunkt wurde allerdings erst mit den sogenannten Vertragsarbeitern Ende der 1970er-Jahre erreicht. Solidarität mit den Völkern der Welt gehörte in der DDR zur Staatsraison.” („Wir in Lichtenberg: Heute und in der Zukunft – Das vietnamesischen Lichtenberg” von Cuong Pham Manh, 27. Oktober 2019)

Ursprünglich war Nicolás Leong, wohnhaft in Los Angeles, zu einer Residency in den Lichtenberg Studios eingeladen, die wegen Corona und den US-Europa-Reiseeinschränkungen verhindert wurde.

Im Juli wurde das Studio von HS Winkler genutzt, um in erster Linie Recherchen zu seinem Ausstellungsprojekt in 2021 in Kuba, als auch zu Vietnam, vor allem in Archiven und Museen, mit Unterstützung des Museums Lichtenberg und der Akademie der Künste, zu starten.

Im Austausch der Recherche-Ergebnisse aus den Berliner Archiven und aus dem Netz entwickeln die beiden Künstler über E-Mail und Face Time ihre Projekte, was bei Nicolás Leong die Grundlage für seinen Aufenthalt und seine ortsbezogene Arbeit für Lichtenberg in 2021 sein wird.

November, 2020